Zwischen Regenbogen und Rollback

10. Wüstentalk

In einem Raum mit vielen Menschen hält eine Frau einem Mann das Mikrophon hin
Foto: Daniela Raimund

„Zwischen Regenbogen und Rollback“ – ein besonders intensiver Austausch erwartet uns beim Wüstentalk am Donnerstag, dem 13. November. Wir leben in einer Zeit, in der Menschen einerseits dafür kämpfen, dass die Ehe für alle gleiche Rechte und Möglichkeiten bietet, in der Geschlechterrollen aufgeweicht und aufgebrochen werden. In der aber andererseits einige Frauen erklären, dass sie als Tradwives – als traditionelle Hausfrauen – wieder wie in den 50er Jahren leben wollen. Sie versorgen unterwürfig ihren Ehemann, sind allein für Haushalt und Kinder zuständig und propagieren damit zwischen Ästhetik und Nostalgie ein rechtes Weltbild. 

 

Wenngleich manche Trends aus den USA kommen, spielen Widersprüche und Übergangszustände auch in Wuppertal eine große Rolle: 

„Wir leben in einer Zeit, für die Transit die richtige Zustandsbeschreibung ist – eine Zeit, die sich noch nicht entschieden hat. In der das Bekannte an Kraft verliert und das Neue noch keine Form hat“, erklärt Moderatorin Annette Hager. Eine immer schneller getaktete Gegenwart, in der es immer weniger Hoffnung auf eine gute Zukunft gibt. 

 

Zum Wüstentalk sind vier Gäste eingeladen: Hannah Schlubeck, Panflötistin, Goldmedaillen-Gewinnerin bei den Paralympics und Transfrau, die in allen Rollen mit diversen Vorurteilen zu kämpfen hat. Sophie Blasberg, Zukunftsgestalterin und Podcasterin von „Ziemlich beste Feindinnen“, die sich intensiv mit Geschlechterrollen beschäftigt. Kati Trempler, Geschäftsführerin der Färberei und Heldenreiseleiterin, die mit den Mitteln der Selbstfindung andere – vor allem Menschen mit Behinderung, empowern will. Annette Berg, Dezernentin für Soziales, Jugend, Schule und Integration, die ihre Perspektive auf Wuppertal mitbringt: In dieser Stadt, die irgendwie in Arm und Reich, oben und unten geteilt ist, entstehen Konflikte – und doch treffen in ihrer Mitte alle aufeinander.  

 

Wie immer gibt es auch bei diesem Wüstentalk kein Podium – alle dürfen ohne Anmeldung kommen und mitreden beim Talk für Oberbarmen – und den Rest der Stadt. Die Menschen erzählen sehr persönlich in einer besonderen Mischung aus Nachbarschaft und Prominenz. 

 

Es darf kontrovers diskutiert werden an dem Abend, zu den Errungenschaften, den Rückschritten, zu Rollenbildern und Lebensformen und zu der Frage, wie man darin eine eigene Richtung findet: „Rational findet man vieles richtig, aber manchmal kommt man emotional nicht mit“, meint Annette Hager durch den Austausch mit unterschiedlichen Menschen als Moderatorin – und von sich selbst. Sie freut sich auf den Wüstentalk, der dieses Mal besonders spannend zu werden verspricht. Wegen des Themas und wegen der vier Frauen, die ihre Perspektiven mitbringen. 

 

Der Wüstentalk im Projekt transit_oberbarmen zum Thema „Zwischen Regenbogen und Rollback“ findet am Donnerstag, 13. November, um 19 Uhr im Café der Färberei statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

 

>> hier geht es zum Podcast des 9. Wüstentalks zum Thema „Sein oder Schein – Wohin in einer Welt der Täuschung?“

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