Fight4Diversity
Für ein Ende der Leitkultur
Sie ziehen mit einem Getöse durch die Straßen, sie sind viele und sie sind laut: Die Banda Comunale ist eine Musikgruppe mit Mitgliedern aus Syrien, Deutschland, Palästina, Schottland, Israel, Brasilien, Italien, Russland, Polen, Bayern und dem Irak. Sie sind gekommen, um zu bleiben – und setzen sich mit ihrer Musik in Dresden und weit darüber hinaus für Vielfalt und gegen Nazis ein. Und sie sind über die Grenzen Dresdens hinaus bekannt: „Für PEGIDA-Anhänger ist die Banda Comunale der tonale Untergang des Abendlandes, das Ende der Leitkultur, der lärmende Beweis für den großen Austausch.“
Vielleicht habt ihr euch ohnehin schon immer gefragt, was diese Leitkultur sein soll – Oktoberfestabstürze und Beziehungs-Status-Schleifen am Dirndl wohl hoffentlich nicht. Die Banda Comunale und Jürgen Regneri jedenfalls plädieren für den großen Austausch. Letzterer ist ehrenamtlich für das Falken Bildungswerk tätig und setzt sich für Menschenrechte, Solidarität, Demokratie und nun auch Vielfalt ein. Fight4Diversity heißt die aktuelle Veranstaltungsreihe, die am 13. Dezember, dem Social Friday von Spotlight:Kulturbühne Oberbarmen, Station in der Färberei macht. Dort bringt sie den „tonalen Untergang des Abendlandes“ auf die Bühne. „Wir machen politische Kulturarbeit“, eklärt Jürgen Regneri. Und deshalb wird das Konzert in der Färberei an diesem Social Friday von einem umfassenden Programm eingerahmt. „Wir wollen Gruppen die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren, um miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen.“ Jürgen Regneri bringt seine Ausstellung zu den Kindertransporten der Tante Truus mit, die noch bis Ende des Jahres im Rathaus Elberfeld zu sehen sein wird.
In der Färberei, die unter Daniela Raimund Kooperationspartnerin ist, sind ohnehin zurzeit die Bilder zu 11 Jahren Intervention im öffentlichen Raum der Oase zu sehen. Sie thematisieren Öffentlichkeit und Privates, Demokratie, Geschichten und Geschichte. Die Jugendgruppe des Falken Bildungswerks gibt Einblick in ihre Arbeit zur Prävention von sexueller Gewalt gegen Kinder, „Wuppertal stellt sich quer“ will antifaschistische Plätzchen backen, die „Omas gegen Rechts“ werden etwas vortragen, die Initiative „N-Wort stoppen“ ist dabei. Weitere Gruppen, die noch etwas zum Thema Fight4diversity mitbringen wollen, sind willkommen und können sich anmelden (Kontaktdaten sind unten aufgelistet, Gesucht werden außerdem noch Slamer*innen, die gegen eine kleine Aufwandsentschädigung einen Text vortragen wollen..
Der Eintritt für das Programm und das Konzert ist frei – um Spende wird aber gebeten, damit die 20-köpfige Banda Comunale weiterhin ihren einzigartigen Sound in der Welt verbreiten kann. Der liegt übrigens irgendwo zwischen Jazz-Arrangements, Prostest-Rap, orientalischer Melancholie und groovenden Afro- und Balkan-Beats. Also, kommt vorbei für ein Ende der sogenannten Leitkultur und steigt ein in den Fight4Diversity am Freitag, 13. Dezember, ab 17 Uhr in der Färberei.