Dem Himmel so nah
Dem Himmel so nah
Auf Traumreise
Wer sich aufmacht, eine Traumreise zu unternehmen, folgt einer Stimme gedanklich meist ans Meer, auf eine Frühlingswiese, in eine Höhle oder eine Treppe hinunter, erlebt dabei wohltuende Momente, Wärme, entspannende Ruhe. Liegend und sich erholend lockert das Muskeln, schafft einen sicheren Ort und kann sogar zu mehr Kraft und Weisheit führen. Eine Traumreise ist aber auch tatsächlich von Oberbarmen aus möglich: Immer hinauf, am Wichlinghauser Markt vorbei, höher noch, bis schließlich von der Märkischen Straße ein unauffälliger Weg links in den Wald führt. Hier wird die Luft gleich besser, hier riecht es nach Laub, nach Wiese und Moos. Steil geht es bergauf an einem Steinbruch, dessen eckige Steine von den letzten Regengüssen nass sind, wo Efeu sich einen Weg sucht, wo Wurzeln geheimnisvolle Formen annehmen und die Bäume an der Steinbruch-Kante so weit in den Himmel wachsen, dass sie fast die Wolken zu berühren scheinen.
Und weiter oben kommen auch die Menschen dem Himmel näher: Es geht auf eine Lichtung, von dort aus auf den Skywalk – und es eröffnet sich ein Blick über den gesamten Osten Wuppertals – und noch weiter bis zu den grünen Hügeln Remscheids und auf das im Tal gelegene Schwelm, auf die Wiesen und Wälder um die Stadt herum. So weit oben und noch immer behütet unter dem dichten Blätterdacht sieht die Talachse klein aus. Ihr Trubel, ihre Geschäftigkeit, ihre Enge wirken weit entfernt. Mit der neuen Perspektive können neue Gedanken entstehen. Die Zukunft erscheint möglich, Möglichkeiten werden Zukunft, und der Raum dehnt sich aus. Ein Überblick taucht auf, der auf beruhigende Weise Sorgen klein und Hoffnung groß macht.
Diese Bäume sind uralt. Sie waren vor uns da, standen schon vor uns hier oben, während im Tal immer andere Menschen ihrem Treiben nachgehen. Und nun breiten sie ihr dichtes Blätterdach schützend aus, lassen das Licht hindurchfunkeln und geben uns darunter einen sicheren Platz für unsere Gedanken: Wir sind frei, uns in die Sorgen und das Treiben zu stürzen, aber wir können hoch oben frische Waldluft atmen unter den Bäumen, die es schon vor uns gab und die es hoffentlich noch nach uns geben wird. Bäume, dem Himmel so nah.
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