Auf Tuchfühlung mit den griechischen Wurzeln
Griechisches Konzert im Café
Dass das Duo Χελώνα (Chelóna, zu deutsch: Schildkröte) auftritt, hängt mit der Geschichte von Aloys André (Gitarre und Gesang) zusammen: „Das ist sehr persönlich, weil meine Mutter aus Griechenland kommt und ich hier aufgewachsen bin, aber diesen Zweig nun lebendig werden lasse.“
Ausgewählte Lieder gibt es im Café zu hören – sodass die Gäste schon räumlich auf Tuchfühlung mit dem Duo gehen. Es wird keine Bühne geben, aber dafür griechischen Blues, wie man den Rembetiko der 1920er bis 1940er Jahre nennt. Er wurde von den Menschen aus Kleinasien entwickelt, die den Bevölkerungsaustausch erlebt haben: Es mischen sich orientalischer Einfluss und viel Melancholie in diese Lieder sowie romantische Empfindsamkeit und freudvolle Ausgelassenheit. Gefühlvolle Musik aus einem emotionalen Anlass – ein berührender Abend im Färberei-Café.
Der bekannteste Komponist Miki Theodorakis wird natürlich nicht fehlen, aber auch Instrumentalmusik aus anderen Bereichen und moderne griechische Popmusik wird zu hören sein. Eine Mischung, die für Ulrike Steinborn an der Violine einen deutlichen Unterschied darstellt: Spezialisiert ist die Geigerin auf irische Musik, macht aber mit Χελώνα einen Ausflug ans ganz andere Ende Europas bis in den Balkan hinein.
Mit solcherlei Reisen kennt sich das Duo bereits aus: Nach Konzerten in Solingen, Düsseldorf und dem Wuppertaler Westen kommen Aloys André und Ulrike Steinborn nun in den Osten der Stadt. Begleitet werden sie von ein paar Fans, die die gefühlvolle Musik der beiden bereits zu schätzen wissen. Und hoffentlich kommen noch einige Zuhörer*innen, die Teil der griechischen Community sind und die in Oberbarmen ein Zuhause gefunden haben. „Ich bin gespannt, wie die griechischen Menschen auf uns reagieren“, sagt der Musiker mit den griechischen Wurzeln.
Griechische Lebenskunst zwischen tragischer Schwere und ausgelassener Freude bringt das Duo Χελώνα am Dienstag, 4. November, um 19 Uhr in das Café der Färberei. Wer auf Tuchfühlung gehen will, kann einfach vorbeikommen: Der Hut geht rum, über Spenden freut sich das Duo.