Auf einmal ist da Gesang

Der Straßenchor taucht manchmal in Oberbarmen auf und wieder ab

Menschen auf Liege stühlen winkend

Auf einmal taucht er aus dem Nichts auf, verschwindet praktisch wieder im Nichts, hinterlässt aber Eindrücke, neue Gedanken und manchmal Ohrwürmer: Der Straßenchor liebt seine Flashmob-Auftritte und mehrstimmigen Songs in vielen Sprachen der Welt, er spielt draußen und bei Wind und Wetter, im Sommer wie im Winter.  

 

Der Straßenchor probt zwar im Quartiers-Wohnzimmer an der Wichlinghauser Straße, aber richtig wohl fühlt er sich unter freiem Himmel, wie der Name schon verrät eben auf der Straße, in Oberbarmen – wo niemand mit einer musikalischen Untermalung des Alltags rechnet. Einmal pro Woche probt die Gruppe, einmal im Monat gibt es einen Flashmob: Dann erklingen „Bella Ciao“, „I’m a Believer“ von den Monkeys oder „Tage wie diese“ von den Toten Hosen im Viertel. 

 

Manchmal, wie bei der Eröffnung der umgestalteten Rosenau, steigen die Passant*innen mit ein, die Kinder klatschen den Rhythmus, helfen Chorleiter Timo Deitz beim Dirigieren, manche schnipsen und wiegen sich im Rhythmus. Ein bisschen näher müssen Publikum und der Chor rücken, damit sie sogar bis Elberfeld gehört werden. Mit guter Laune, Stimmvolumen und vor allem viel Spaß übertönt der Straßenchor sogar das Quietschen der Schwebebahn, das Knallen des Basket-Balls gegen Boden und Korb und die Quarte des Martinshorns auf der B7, bringt poetische und vor allem musikalische Impulse nach Oberbarmen. 

 

Besonders schön: Alle können mitmachen, verspricht Timo Deitz. Er bereitet die Lieder vor, arrangiert sie für die Dreistimmigkeit des etwa 20-köpfigen Chores, lernt die Aussprache der Songs auf Italienisch, Spanisch oder Japanisch über das Hören – und bringt den Chormitgliedern die Übersetzungen mit, damit sie auch wissen, wovon sie singen. Er begleitet die Musizierenden je nach Lied mit der Gitarre oder dem Keyboard oder mit einem Playback. Timo Deitz erklärt die Idee noch einmal: „Wir sind kein Auftrittschor“ – sondern eben ein Straßenchor, der unerwartet auf- und wieder abtaucht, Singfreude mitbringt und gut gelaunte Ohrwürmer in den unterschiedlichsten Sprachen hinterlässt. 

 

Timo Deitz wird nach dem Sommer die Leitung des Straßenchors abgeben – da das aber nicht das Ende der gesungenen Flashmobs sein soll, wird eine neue Leitung gesucht, die mit der Gruppe Lieder aus aller Welt einstudiert. Und Spaß daran hat, zu experimentieren und dieses besondere Format zu gestalten, das so eng mit Oberbarmen verknüpft ist. 

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