Wenn Annette Kerber-Assigno von Balfolk spricht, nimmt die Begeisterung kein Ende. Sie schwärmt davon, wie sich Menschen über den Tanz kennenlernen, davon, dass Musik die Menschen schon immer verbindet, und dass dieses Miteinander die pure Lebensfreude weckt.
Doch kurz vorab: Was bedeutet eigentlich Balfolk? Es kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „Ball der Volkstänze“ – was aber leider nicht so sexy klingt. Zwar sind es Volkstänze aus Europa, die im Kreis, in der Reihe oder paarweise getanzt werden, aber die Szene wächst und verjüngt sich und somit fließen moderne Elemente in die Veranstaltungen ein. Das Verbindende aber, der Tanz, die Musik, das Mitmachen bei allem, gehört fest zu den Abenden und Nächten, die immer noch ein bisschen daran erinnern, dass sich schon Oma und Opa unter der Dorflinde tanzend und musizierend kennengelernt haben.
„Wenn man miteinander im großen Kreis getanzt hat, spricht man nachher ganz anders miteinander“, weiß Annette Kerber-Assigno. Sie selbst hat den Balfolk im Jahr 2004 bei einem Urlaub in einem Ökodorf kennen- und sofort lieben gelernt. „Das war so eine unkomplizierte Freude“, erzählt sie. Daraufhin hat sie Veranstaltungen in Köln, Dortmund und Bonn besucht, bis sie die Reihe in die Färberei brachte. Hier wird nun regelmäßig getanzt und musiziert, und jetzt bekommt der Balfolk als traditionelles Format ein neues Gewand.
Erste Tanzschritte lassen sich am Samstag, 21. September, testen: Am Nachmittag beginnt es mit einem Mitspielkurs, um 19 Uhr folgt das Eintanzen, um 20 Uhr geht dann der Ball los und drei Stunden später dürfen alle, die wollen, ihr Instrument auspacken und mitspielen. „Balfolk ist völlig unideologisch – es verbindet alle miteinander, man ist einfach dabei.“
Bei den Veranstaltungen ist auch ganz egal, ob man zu zweit, in einer Gruppe oder alleine kommt: Niemand muss traurig auf der Bank sitzen, durch die Tänze und die Musik entsteht die Gemeinschaft, sagt Annette Assigno-Kerber. Die Leute vernetzen sich, auch über den Ball hinaus wächst ein Netzwerk. Man lernt sich auf einzigartige Weise kennen, die Abende werden zu durchtanzten spontanen und lebendigen Nächten beim Klang von Geige und Akkordeon. „Corona hat uns wieder ins Bewusstsein gerufen, wie wichtig gemeinsames Tanzen ist“, berichtet Annette Kerber-Assigno, die auch selbst Tanzlehrerin ist.
Bei dem kommenden Balfolk am 21. September, der sowohl für erfahrene Besucher*innen als auch für Anfänger*innen gedacht ist, spielt das bekannte belgische Duo Airboxes: Es bringt Eigenkompositionen mit, die perfekt tanzbar sind. Und der Rest des Balls wird mit regionalen Leuten an der Tontechnik, an den Instrumenten und auf dem Tanzparkett zusammengestellt. „Und wer ganz, ganz mutig ist, packt sein Instrument aus und macht mit.“ Also: Rein in die Schuhe und an die Instrumente, denn der Balfolk ruft!
Mehr Infos zur Veranstaltung, die ab regelmäßig wiederkehrt, gibt es bei www.wuppertal-live.de